Das Mahnverfahren f¸r Unternehmer


Forum Mercatorium
Der Unternehmerbeirat

Wenn Sie wissen mˆchten:
ï Wie ein Mahnverfahren abl‰uft
ï Wie Sie sich dabei verhalten sollten
ï Ob Sie Widerspruch bzw. Einspruch einlegen sollten
ï Was Ihnen als Unternehmer passieren kann und was nicht
ï Wo Sie kompetente Hilfe bekommen

Das Mahnverfahren

Gesetzt der Fall, Sie sind Unternehmer und die Post stellt Ihnen einen gelben Brief mit einem gerichtlichen
Mahnbescheid zu. Ignorieren Sie diesen bitte nicht und ¸berlegen Sie sich, wie Sie reagieren wollen.

Wenn die Forderung unberechtigt ist, dann legen Sie Widerspruch ein und zwar auch, wenn die Forderung nur zum Teil berechtigt ist. Das Formular hierf¸r liegt dem Schreiben bei. Bitte die Frist von zwei Wochen ab Erhalt des Mahnbescheids einhalten.

Schicken Sie diesen Widerspruch an das Gericht, nicht an den Anspruchsteller!

Wenn Sie sich tot stellen und nicht reagieren, dann folgt als zweiter Brief ein Vollstreckungsbescheid. Auch hier kˆnnen Sie noch etwas tun und gegen den Vollstreckungsbescheid Einspruch einlegen. Diesen m¸ssen Sie aller≠dings selbst formulieren. Es reicht der Satz:
ÑGegen den Vollstreckungsbescheid des Amtsgerichts Ö mit dem Aktenzeichen Ö lege ich,
(Vorname, Nachname, Adresse), Einspruch ein.ì
Datum und Unterschrift nicht vergessen. Auch hier bitte die Frist von zwei Wochen beachten und den Brief an das Gericht schicken, nicht an den Anspruchsteller.
Sollten Sie die Frist vers‰umt haben, dann kˆnnen Sie bei Gericht die ÑWiedereinsetzung in den vorigen Standì be≠antragen und den Einspruch nachholen. Das m¸ssen Sie sofort nach Wegfall des Grundes tun und es geht auch nur, wenn Sie beispielsweise schwer krank oder verreist waren, dieses belegen kˆnnen und nicht mit einem Schreiben vom Gericht rechnen mussten.
Machen Sie auch das nicht, kann der Anspruchsteller die Vollstreckung einleiten und den Gerichtsvollzieher
beauftragen.

Bitte beachten Sie: Das Gericht hat nicht gepr¸ft, ob die Forderung zu Recht besteht! Das Gericht hat auch nicht gepr¸ft, ob Sie persˆnlich der richtige Adressat sind oder ob die Forderung beispielsweise gegen Ihre GmbH gestellt werden m¸sste!

H‰ufig werden Mahnbescheide, die eigentlich Forderungen gegen eine GmbH o.‰. betreffen, (auch) gegen ihren Gesch‰ftsf¸hrer oder Inhaber gestellt. Wenn Sie sich dagegen nicht wehren, dann n¸tzt Ihnen die ganze Gesell≠schaftskonstruktion nichts, die ja gerade Ihre Haftung beschr‰nken soll.

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Und damit sind wir schon beim wichtigsten Punkt: K¸mmern Sie sich um Ihre Post!

Auch und gerade dann, wenn Ihr Unternehmen in eine Schieflage geraten ist und es Ihnen schlecht geht:
Sie machen alles nur noch schlimmer, wenn Sie die Dinge einfach laufen lassen. Im Nachhinein kˆnnen Sie fast nichts mehr korrigieren. Es z‰hlt nur noch, dass der Gl‰ubiger einen vollstreckungsf‰higen Titel hat ñ ob dieser berechtigt ist oder nicht, spielt praktisch keine Rolle mehr!
Haben Sie jedoch Widerspruch oder Einspruch eingelegt, dann muss der Gl‰ubiger vor Gericht beweisen, dass seine Forderung gegen Sie berechtigt ist. Kann er das nicht, verliert er den Prozess.
Andererseits sollten Sie auch keinen Widerspruch oder Einspruch einlegen, wenn die Forderung berechtigt ist. Denn verlieren Sie den nachfolgenden Prozess, dann entstehen Ihnen weitere Kosten f¸r Rechtsanw‰lte und
Gericht.

Es kann allenfalls Sinn machen, gegen die Bescheide Widerspruch oder Einspruch einzulegen, wenn Sie noch etwas Zeit benˆtigen, dann die Forderung jedoch bezahlen kˆnnen oder Sie meinen, mit dem Gl‰ubiger noch verhandeln zu kˆnnen und dieser nicht vorzeitig an einen Titel kommen soll; siehe hier unseren Download zum Thema Gl‰ubigerverhandlung.


‹ber den Autor J¸rgen Vollberg, Unternehmensberater und Management-Coach
Hat langj‰hrige Erfahrung in den Bereichen Telekommunikation und IT-Security. Als Aktion‰r und Mitglied des Vorstands einer Unternehmensberatung f¸r Telekommunikation und gesch‰ftsf¸hrender Gesellschafter eines IT-Security Unternehmens hat er weitreichende Erfahrungen in den Bereichen Management, Unternehmensberatung und Unternehmensf¸hrung gemacht. Seit seiner Weiterbildung zum Management-Coach besch‰ftigt er sich mit Strategieent≠wicklung in Unternehmenskrisen. Seine Spe≠zialgebiete sind Plan B-Szenarien sowie Bank- und Gl‰ubigerverhandlungen. Der Experte f¸r Insolvenzvermeidung und unter≠nehmerischen Neustart ist Gr¸nder und Gesch‰ftsf¸hrer der Forum Mercatorium. In seinen Artikeln gibt er wichtige Hinweise auf h‰ufig vorkommende Probleme, entsprechende Verhaltensregeln und Tipps aus der Praxis.

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